Mit der Gründung von Tesla und der Vorstellung des Tesla Roadsters im Jahr 2008 verließ das E-Auto sein Nischendasein und wurde nach und nach für die breite Masse interessant. Weitere Hersteller begannen, stärker auf E-Mobilität zu setzen, sodass in den 2010er Jahren der Markt dafür kontinuierlich größer wurde. Inzwischen schreiben wir 2024, und da stellt sich natürlich die Frage, wie die Lage inzwischen aussieht. Und lohnt es sich, mit gebrauchten E-Autos zu handeln?
E-Autos in Österreich
Laut Statistik Austria waren Ende 2022 rund 7,27 Millionen Kfz, davon ca. 5,15 Millionen Pkw zugelassen. Etwa 110.000 dieser Pkw waren E-Autos, was einem Anteil von etwas über 2 Prozent entspricht. Demgegenüber stehen jedoch die Zahlen bei den Neuanmeldungen im Jahr 2023: Unter den fast 240.000 neu zugelassenen Pkw waren ca. 47.600 Elektrofahrzeuge. Anders gesagt: 2023 war fast jeder fünfte neu zugelassene Pkw ein E-Auto.
(Quellen:
https://www.statistik.at/statistiken/tourismus-und-verkehr/fahrzeuge/kfz-neuzulassungen
https://www.statistik.at/statistiken/tourismus-und-verkehr/fahrzeuge/kfz-bestand)
E-Autos in Deutschland
Etwas niedriger war der Anteil der E-Autos unter den Pkws in Deutschland. Laut Umweltbundesamt waren 2022 etwa 1,3 Prozent der insgesamt rund 46 Millionen Pkws Elektroautos (etwas mehr als 600.000 Stück). Hier liegen auch bereits Zahlen für 2023 vor: Während die Gesamtzahl der Pkws fast gleich blieb, erhöhte sich der Anteil der E-Autos auf etwas über eine Million.
Bei den Neuzulassungen lag der Anteil der E-Autos im Jahr 2023 mit ca. 17,8 Prozent in annähernd der gleichen Größenordnung wie in Österreich.
(Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/daten/verkehr/verkehrsinfrastruktur-fahrzeugbestand#pkw-bestande-und-neuzulassungen-nach-kraftstoffart)
Sowohl in Deutschland als auch in Österreich lässt sich beobachten, dass der Anteil der E-Autos bei den Neuzulassungen etwa gleich groß ist wie jener von Dieselfahrzeugen.
E-Autos international
Kurz gesagt befindet sich der Markt der Elektromobilität im Aufschwung, wobei im Moment noch kein Ende in Sicht ist. Dies ist nicht nur in Deutschland und Österreich, sondern auch international der Fall. Laut Internationaler Energieagentur IEA wurden weltweit im Jahr 2022 jede Woche mehr E-Autos verkauft, als im gesamten Jahr 2013. Und obwohl 2022 die Zahl der insgesamt verkauften Fahrzeuge gegenüber 2021 leicht zurückging, stieg der Anteil der E-Fahrzeuge.
Elektroautos und der Gebrauchtwagenhandel?
Die E-Mobilität des 21. Jahrhunderts ist ein junger Markt. Daher liegt es in der Natur der Sache, dass sich ein Gebrauchtmarkt erst zeitverzögert entwickelt. Das sprunghafte Wachstum des Absatzes in den letzten Jahren öffnet aber inzwischen die Tür dafür.
Elektrofahrzeuge, die vor einigen Jahren neu gekauft wurden, kehren nun immer mehr als Gebrauchtwagen zurück auf den Markt. Dabei nicht zu vernachlässigen: Da E-Autos, genau wie klassische Benziner oder Dieselfahrzeuge, ebenfalls geleast werden, sind darunter auch Leasingrückläufer.
Beachten: Qualität des Akkus
Der wichtigste Punkt bei einem E-Auto ist die Qualität des Akkus und damit verbunden die Reichweite. Dabei ist für Gebrauchtwagenhändler die vom Hersteller versprochene Garantie ein wichtiges Verkaufsargument. In den meisten Fällen werden acht Jahre oder 160.000 Kilometer zugesichert – je nachdem, was zuerst eintritt. Manche Hersteller wie Tesla oder Mercedes Benz versprechen sogar, je nach Modell, 240.000 oder 250.000 Kilometer.
Somit ist, wie beim Verbrenner, auch beim E-Auto das Alter des Fahrzeugs wie auch der Kilometerstand ein wichtiger Faktor, sowohl für Käufer als auch Verkäufer.
In Sachen Reichweite liegen E-Autos derzeit noch etwas zurück, nähern sich aber allmählich an. Mit 400 bis 500 Kilometern pro Ladung sind inzwischen auch Langstrecken kein Problem mehr.
Argumente für E-Autos
Umwelt
Anders als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren produzieren E-Autos keine Emissionen. Abhängig von der genutzten Stromquelle fahren sie wesentlich umwelt- und klimafreundlicher.
Wartung und Instandhaltung
Allgemein hat ein E-Auto weniger bewegliche Teile als ein Verbrenner. Daraus folgt, dass die Anzahl der Verschleißteile geringer ist, was wiederum zu geringeren Kosten bei Wartung und Instandhaltung führt.
Ladeinfrastruktur
Vor einigen Jahren mag es noch schwierig gewesen sein, eine Ladestation zu finden. Das hat sich inzwischen geändert. Laut Bundesverband Elektromobilität Österreich (BEO) gibt es rund 22.000 öffentliche Ladepunkte (Stand Dezember 2023).
(Quelle: https://www.beoe.at/ladepunkte-in-oesterreich/)
In Deutschland gibt die Bundesnetzagentur ca. 85.000 Normalladepunkte und ca. 20.500 Schnellladepunkte an (Stand September 2023)
(Quelle: https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/E-Mobilitaet/start.html)
Förderungen
Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Punkt sind Förderungen. In Österreich ist für das Jahr 2024 ein Gesamtbetrag von 114,5 Millionen Euro zur Förderung der Elektromobilität vorgesehen. Daraus wird der Kauf eines E-Autos mit bis zu 5.000 Euro gefördert. Dies bezieht sich entweder auf Neuwagen, aber auch auf solche Fahrzeuge, die höchstens 12 Monate in Betrieb waren, wie z. B. Vorführwagen.
In Deutschland gab es bis Ende 2023 den Umweltbonus zur Förderung der E-Mobilität. Dieser wurde 2024 leider nicht verlängert.